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New Work – Mehr Autonomie für Mitarbeitende

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Die Globalisierung, der demografische Wandel und die Digitalisierung verändern zunehmend die Art und Weise, wie wir arbeiten: Vom traditionellen Modell, bei dem Beschäftigte mit strikt festgelegten Arbeitszeiten, steilen Hierarchien und starren Arbeitsanweisungen von Vorgesetzten für ein Unternehmen arbeiten, hin zu flexibleren Modellen, die den Mitarbeitenden mehr Autonomie und Selbstbestimmung ermöglichen. Diese neuen Möglichkeiten bieten auch ein großes Potenzial für persönliches Wachstum und das Hervorrufen von intrinsischer Motivation.

Großraumbüros, agile Teams, Coworking Spaces, Freelancing und eine Vertrauenskultur sind beliebte und aktuelle Beispiele für New Work und werden für viele Unternehmen und potenzielle Mitarbeitende immer attraktiver.

Ursprünge von New Work

Der Begriff „New Work“ wurde erstmals von Frithjof Bergmann geprägt, um eine Arbeitsweise zu beschreiben, die für die Arbeitnehmenden sinnstiftend und erfüllend ist. Sie entstand in den 1980er Jahren als Alternative zum Sozialismus sowie der klassischen Industriearbeit und hat seitdem als optimistisches Arbeitsmodell an Popularität gewonnen. Bergmann hat zuvor schon in seiner philosophischen Arbeit mit der Frage beschäftigt, was Menschen brauchen, um sich frei zu fühlen und hat seine Erkenntnisse in seinem New-Work-Modell auf die Arbeitswelt übertragen. 

„New Work“ bedeutet übersetzt „neue Arbeit“ und beschreibt damit den Ansatz eines neuen Arbeitsmodells, das die Selbstbestimmung und Eigenverantwortung des Arbeitnehmenden fördert.  

Der Begriff wurde zum ersten Mal in einer hochpolitischen Zeit verwendet. Bergmanns Idee geht auf seinen Besuch der sozialistischen Länder zwischen 1976 und 1979 zurück, bei dem er erkannte, dass der Sozialismus kein erfolgreiches Zukunftsmodell sein würde. New Work war daher Bergmanns Versuch, ein nachhaltiges Gegenmodell zu entwickeln.

Was sind die Ideale von New Work?

In der Vergangenheit hatten die Arbeitgebenden die meiste Kontrolle, wenn es um Arbeit und ihre Angestellten ging. Heutzutage jedoch fordert New Work von den Mitarbeitenden mehr Eigenverantwortung und fördert die Entwicklung ihres individuellen Potenzials, damit sie ihre Persönlichkeit in ihre Arbeit einbringen und aktiv an den Entscheidungen des Unternehmens beteiligt werden können.

Die eigene Kreativität und die Entwicklung des eigenen Potenzials wird der direkten Ausführung der Anweisungen des Vorgesetzten vorgezogen. Gehälter und Arbeitszeiten sind beispielsweise nicht mehr so entscheidend wie flache Hierarchien, Familienfreundlichkeit, Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Dementsprechend gewinnt die Idee der neuen Führung – die Ablösung der hierarchischen Führung durch eine Vertrauenskultur, die auf Empathie und Vertrauen basiert – immer mehr an Bedeutung. Heutzutage ist New Work in vielen Ländern und Unternehmen schon lange ein Teil unserer Arbeitswelt, weswegen ein Rückschritt dort aktuell undenkbar wäre.

Welche neuen Arbeitsformen verbinden wir mit New Work?

Die Möglichkeit für Arbeitnehmende, ihr Leben so flexibel wie möglich zu gestalten, ist von entscheidender Bedeutung. Home-Office bzw. Remote-Work, Coworking-Spaces, Gleitzeit und Sabbaticals sind gute Beispiele für innovative Arbeitsformen, die dies ermöglichen.

Die strikte technische Trennung von Arbeitsgruppen weicht gemischten Teams. Auch die Zuweisung fester Arbeitsplätze verliert immer mehr an Bedeutung. Die gemeinsame Nutzung von Schreibtischen wird dagegen immer beliebter, sodass sich die Angestellten täglich nach Belieben ihren eigenen Arbeitsplatz im Unternehmen einrichten können.

Welche neuen Arbeitsstrukturen werden für Beschäftigte geschaffen?

Der erste Schritt zur Etablierung von New Work im eigenen Unternehmen ist die Erkenntnis, dass sich Beschäftigung und persönliche Freiheit nicht gegenseitig ausschließen müssen. New Work verbindet, wie der Name schon sagt, berufliches Wachstum mit persönlichem Glück. Bei der Entwicklung von Organisationsstrukturen für das neue Arbeitsmodell sollten Unternehmen dieses Prinzip im Blick behalten und aktiv miteinbeziehen.

1. Agile Arbeitsweisen und Teams

Passend zum Führungsstil sollten Unternehmen idealerweise auch auf eine agile Arbeitsweise umstellen. Dabei wird die alleinige Verantwortung weg vom Management hin zu Arbeitsteams verteilt. Somit übernehmen Projektteams die Verantwortung für ihr eigenes Handeln und das Management steht beratend zur Seite.

Dies bedeutet, dass Projektteams schneller und anpassungsfähiger arbeiten können und gleichzeitig den Angestellten ein Gefühl von Wertschätzung, Engagement und Optimismus vermittelt wird, wenn es darum geht, etwas in ihrem eigenen Unternehmen zu bewirken.

2. IT-Infrastruktur für Beschäftigte schaffen

Um Mitarbeitenden ein zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen, muss zunächst für eine geeignete IT-Infrastruktur gesorgt werden. Alle Beschäftigten benötigen selbstverständlich eine entsprechende technische Grundausstattung wie einen eigenen Laptop sowie ggf. ein eigenes Firmenhandy. Ebenfalls sollten auch entsprechende Tools bedacht werden, die ortsunabhängig digitale Konferenzen ermöglichen, sowie an eine einheitliche Arbeitsoberfläche und ein zugängliches Firmennetzwerk. Sind firmeninterne Daten und Systeme von überall her erreichbar, müssen entsprechende IT-Sicherheitsschutzmaßnahmen ergriffen werden, um Hackerangriffe abzuwehren und sensible Firmendaten zu schützen.

3. Qualifikation und Schulung der Mitarbeitenden

Mit der Umstellung auf Remote Work sind Angestellte gefordert, sich mit der IT-Infrastruktur des eigenen Unternehmens auseinanderzusetzen. Unternehmen sind in diesem Zusammenhang dafür verantwortlich, ihre Mitarbeitenden in der Anwendung der benötigten Hard- und Software zu schulen.

4. Wohlbefinden der Beschäftigten und Arbeitsrecht

Unternehmen, die planen, hybrides Arbeiten, Homeoffice oder Remote-Work einzuführen, sollten auf konkrete Regelungen zu den Voraussetzungen und der Ausgestaltung achten. Dazu gehört es auch, dem Arbeitnehmenden Arbeitsmittel wie Laptop, Firmenhandy, Schreibmaterialien und ggf. Möbel zur Verfügung zu stellen.

5. Neue Bürokonzepte

Haben Mitarbeitende die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten, werden Büroräumlichkeiten nur noch bei Bedarf benötigt. Unternehmen sollten sich deshalb überlegen, ob es für sie weiterhin sinnvoll ist, kontinuierlich Bürogebäude zu miete oder ob es möglicherweise geeigneter ist, sogenannte Coworking Spaces flexibel anzumieten. Für diese wird nur dann gezahlt, wenn Mitarbeitende sich als Team an einem Ort zusammenfinden möchten.

6. Work-Life-Balance

Themen wie Familie, Urlaub, mehr Freizeit werden für viele Mitarbeiter:innen immer relevanter. Neue Konzepte müssen daher geschaffen werden, um eine Ausgewogenheit zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu erzielen. Dabei sind vor allem soziale, private, berufliche, gesundheitliche und Aspekte der Selbstverwirklichung in Bezug auf die Work-Life-Balance von großer Bedeutung.

Aktuelle Beispiele dafür ist Elternzeit für beide Elternteile, ein Erholung- und Sportangebot, eine Kinderbetreuungsmöglichkeit, eine Gesundheitsvorsorge oder auch ein psychologisches Beratungsangebot.

7. Veränderter Führungsstil

Das New Work-Konzept basiert auf flachen Hierarchien und der Freiheit, den eigenen Arbeitsplatz nach individuellen Wünschen zu gestalten. Der Begriff des Managements im New Work-Paradigma ist für Manager ungeeignet, die den Beschäftigten mit aller Macht ihren Willen aufzwingen wollen.

Damit ein Unternehmen erfolgreich sein kann, müssen Manager ihr Personal auf verschiedene Weisen inspirieren und motivieren. Dieses Umdenken ist für die Rolle des Managers für eine erfolgreiche Umsetzung von New Work notwendig.

Wie können Unternehmen von New Work profitieren?

Um Akzeptanz für anstehende Veränderungen am Arbeitsplatz zu schaffen, ist es elementar, dass die Angestellten frühzeitig über New Work-Konzepte informiert und direkt miteinbezogen werden.

Dies ist ein Bereich, in dem Transparenz entscheidend ist. Die Belegschaft sollte daher über die zahlreichen Vor- und Nachteile der veränderten Arbeitsbedingungen informiert werden.

So können die Beschäftigten künftige Veränderungen frühzeitig antizipieren, indem sie sich über sie informieren.

Damit das neue Arbeitsmodell vollständig umgesetzt werden kann, muss es Teil der Unternehmenskultur werden.

Dies kann erreicht werden, indem New Work in die Unternehmensstandards aufgenommen wird und die Beschäftigten ermutigt werden, sich an dem gesamten Prozess zu beteiligen. Zu beachten ist dabei, dass New Work ein längerfristiger Prozess ist und daher nicht einfach über Nacht eingeführt und umgesetzt werden kann.

Für eine Umstellung auf das New-Work-Arbeitsmodell reicht nicht aus, einfach die Büromöbel auszutauschen oder Laptops an die Mitarbeitenden zu verteilen. Einige Organisationen, die beispielsweise in Großraumbüros umziehen, können bestimmte Projekte als Gruppe durchführen. Das hat folgenden Vorteil: Vorteil: Angestellte werden aktiv in die Prozesse involviert und sind für Unternehmensveränderungen mitverantwortlich. Andererseits können Elemente wie eine Kultur des Vertrauens, der Empathie und innovativer Führung nur mit dem gesamten Team erfolgreich geschaffen werden.

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Quellen

Frithjof Bergmann
Wir sollen nicht der Arbeit dienen, sondern die Arbeit soll uns dienen
Frithjof Bergmann: “Neue Arbeit, neue Kultur”
Definition: Was ist “New Work”?