Was ist Gitlab?
GitLab ist eine integrierte DevSecOps-Plattform: Code-Repository, Issue-Tracking, Merge Requests, CI/CD, Security-Scans, Paket- und Container-Registry sowie Deployment-Features in einem Tool – nutzbar als Cloud-Service oder selbstverwaltet im eigenen Rechenzentrum oder in der Cloud.
Ausführliche Erklärung – mit Praxisbezug, verständlich, aber präzise
GitLab bündelt den kompletten Software-Lifecycle in einer Anwendung. Teams planen Anforderungen, verwalten Quellcode mit Git, prüfen Änderungen per Merge Requests, automatisieren Builds, Tests und Deployments via CI/CD-Pipelines und überwachen Qualität und Sicherheit – alles an einem Ort. Das reduziert Kontextwechsel, vereinfacht Governance und schafft Transparenz über den Fortschritt.
Kernbaustein ist das Git-Repository-Management mit Branches, Tags, Code Reviews, Code-Owner-Regeln und Merge-Checks. Auf dieser Basis baut GitLab CI/CD auf: Pipelines werden per YAML-Datei im Repo definiert und von GitLab Runnern ausgeführt. Runner können auf Linux, macOS oder Windows laufen, in Containern, VMs oder Kubernetes. So lassen sich Builds skalieren – von kleinen Teams bis zu Enterprise-Setups mit hunderten Jobs pro Minute.
GitLab geht über reines Source Code Management hinaus. Die Plattform bietet ein Issue- und Epics-System für Planung, Roadmaps und Backlog-Pflege, OKR/Meilenstein-Unterstützung sowie Boards für Kanban/Agile Workflows. Sicherheitsfunktionen wie SAST, DAST, Dependency-Scanning und Container-Scans helfen, Schwachstellen früh zu erkennen. Die integrierte Container Registry erleichtert das Verwalten von Images, und die Package Registry unterstützt gängige Paketformate (z. B. Maven, npm, PyPI).
Für Deployments bietet GitLab Environments, Review Apps und Release-Management. In Cloud-nativen Szenarien spielt die Integration mit Kubernetes ihre Stärken aus: Pipelines bauen Container, provisionieren Ressourcen via IaC-Tools (z. B. Terraform), und Deployments laufen automatisiert in Staging- und Produktionsumgebungen. Das Ergebnis: kurze Time-to-Value, kontinuierliche Qualität und nachvollziehbare Änderungen.
Unternehmen haben die Wahl zwischen GitLab als SaaS (gitlab.com) und einer selbstverwalteten Installation. Letztere kann on-premises oder in der eigenen Cloud betrieben werden – inklusive Anbindung an LDAP/AD, SSO, Audit-Logs und Compliance-Workflows. Über REST- und GraphQL-APIs sowie Webhooks lässt sich GitLab in bestehende Toolchains integrieren.
Wann wird Gitlab verwendet? – typische Szenarien oder Kontexte
- End-to-End DevOps in einem Tool: Teams, die Fragmentierung durch viele Einzellösungen vermeiden wollen, bündeln Planung, Code, CI/CD und Security in GitLab.
- Cloud-native Entwicklung: Microservices, Container, Kubernetes und Infrastructure as Code lassen sich durch Pipelines und Registries effizient orchestrieren.
- CI/CD-Modernisierung: Ablösung von Legacy-Build-Servern durch deklarative Pipelines, parallele Jobs, Caching und skalierende Runner.
- Regulierte Umgebungen: Compliance, Audit-Trails, kontrollierte Freigaben (Merge-Checks, Approval-Regeln), geschützte Branches und Artefakt-Nachvollziehbarkeit.
- Remote- und verteilte Teams: Transparenz über Issues, MRs, Pipelines und Releases sorgt für gemeinsame Sicht und reduziert Abstimmungsaufwand.
- Plattformteams und Enablement: Wiederverwendbare Pipeline-Templates, zentrale Runner, Sicherheits- und Qualitäts-Gates für viele Produktteams.
- Monorepo- oder Polyrepo-Strategien: GitLab unterstützt beide Ansätze, inklusive Pipeline-Optimierungen für Teilbereiche bzw. Services.
Auch für klassische IT-Projekte ohne Cloud-Fokus ist GitLab hilfreich: beispielsweise für Automatisierung von Tests, Artefaktverwaltung oder das Etablieren sauberer Review-Prozesse in heterogenen Windows/Linux-Umgebungen.
Gitlab in IT-Projekten – worauf kommt es an? (Erfahrungen aus der Connectly-Praxis)
GitLab entfaltet seine Wirkung, wenn Technik, Prozesse und Menschen zusammenspielen. Aus Projektsicht sind dies die Stellhebel, die wir regelmäßig adressieren:
- Repository- und Branch-Strategie: Klären Sie Trunk-based Development vs. GitFlow, definieren Sie Namenskonventionen und schützen Sie kritische Branches (z. B. main, release/*). Code-Owner und Merge-Approval-Regeln sichern Qualität.
- Pipeline-Design: Strukturieren Sie Pipelines in Stages (Build, Test, Security, Package, Deploy). Nutzen Sie needs für parallele Ausführung, Caching für schnelle Builds und Artefakte nur so lange wie nötig. Separate Security-Jobs als Gate, nicht als Nachgedanke.
- Runner-Strategie: Wählen Sie zwischen Shared, Group- oder Project-Runnern. Für Skalierung sind autoskalierende Runner (z. B. in Kubernetes oder via Cloud-VMs) mit Ephemeral-Executors bewährt – sauber isoliert und kosteneffizient.
- Secrets- und Konfigurationsmanagement: Umgang mit Variablen, Maskierung, geschützten Variablen für Produktivumgebungen. Prüfen Sie OIDC-basierte Anmeldungen bei Cloud-Providern, um statische Schlüssel zu vermeiden.
- Security-by-Design: Aktivieren Sie SAST/DAST/Dependency-Scans früh. Definieren Sie Schwellwerte, automatisieren Sie MRs für Updates (z. B. Dependency-Bumps) und integrieren Sie Container-Scans, bevor Images veröffentlicht werden.
- Release- und Environment-Management: Nutzen Sie Environments (Review, Staging, Prod) mit klaren Promotion-Pfaden und manuellen Gates. Review Apps helfen Fachbereichen bei der Abnahme – verkürzt Feedback-Schleifen.
- Artefakt- und Registry-Strategie: Reglementieren Sie Aufbewahrungszeiten, Tagging-Konventionen und Löschregeln. Das spart Kosten und hält die Registries sauber.
- Compliance und Audits: Dokumentieren Sie Prozesse in Projekten/Wikis, aktivieren Sie Audit-Logs, setzen Sie Mindestanzahl an Approvals, nutzen Sie Sign-offs. So sind Prüfungen stressfreier.
- Skalierung und Governance: Gruppen-/Subgruppen-Design, Rollenmodell, Namensräume. Vorlagen für .gitlab-ci.yml und Security-Policies zentral pflegen und konsumieren lassen.
- Observability der CI/CD: Pipeline-Dauer, Auslastung, Flaky Tests, Wartezeiten an Runnern. DORA-Metriken schaffen eine objektive Sicht auf Entwicklungsgeschwindigkeit und Stabilität.
- Migrations- und Change-Management: Von GitHub/Bitbucket/Jenkins kommend helfen schrittweise Migrationen. Schulen Sie Teams auf MRs, Pipelines und Security-Scans, damit das Tool die Zusammenarbeit verbessert – nicht nur die Technik.
Häufige Stolpersteine:
- Monolithische Pipelines ohne Wiederverwendung; fehlende Templates erhöhen Wartungskosten.
- Zu großzügige Rechte, keine geschützten Branches – erhöht das Risiko ungeprüfter Deployments.
- Secrets als Variable im Projekt statt zentral; fehlende Rotation und keine Trennung nach Environments.
- Unbegrenzte Artefakt- und Image-Aufbewahrung – Speicher- und Kostenexplosion.
- Runner als Single Point of Failure; keine Autoskalierung oder fehlendes Monitoring.
Praktische Tipps aus Projekten:
- Starten Sie mit einer unternehmensweiten Vorlage für .gitlab-ci.yml, die Build, Tests, Security und Release standardisiert.
- Nutzen Sie include-Mechanismen für Pipeline-Bausteine (z. B. Container-Builds, Terraform-Apply), um Duplikate zu vermeiden.
- Isolieren Sie produktive Deployments durch geschützte Umgebungen und separate Runner-Pools.
- Setzen Sie auf kurze, häufige MRs mit automatischen Checks – das beschleunigt Reviews und verringert Merge-Konflikte.
- Dokumentieren Sie im Projekt-Wiki: Architektur, Pipeline-Graph, Release-Checklisten und Rollback-Prozesse.
Als Boutique-Personalberatung bringen wir bei Bedarf die passenden Freelancer an Bord – etwa DevOps Engineers mit GitLab-Runner-Expertise, SecDevOps-Spezialistinnen für Security-Gates oder Pipeline-Architekten, die Standards definieren und Teams befähigen. Wichtig: nicht nur implementieren, sondern Wissen im Team verankern.
Unterschied zu ähnlichen Begriffen
- Git vs. GitLab: Git ist das verteilte Versionskontrollsystem; GitLab ist die Plattform, die Git-Repositories mit Kollaboration, CI/CD, Security und Deployment-Funktionen umrahmt.
- GitLab vs. GitHub: Beide bieten Repos, MRs/PRs und CI/CD. GitLab ist historisch als „Single Application“ mit starker Selbsthost-Option bekannt; GitHub hat ein großes Ökosystem und GitHub Actions. Die Entscheidung hängt von bestehenden Ökosystemen, Compliance-Anforderungen und Self-Hosting-Bedarf ab.
- GitLab vs. Bitbucket: Bitbucket integriert gut in Atlassian-Tools (Jira). GitLab punktet mit integrierter CI/CD, Security-Scans und Registry. Für Jira-zentrierte Organisationen kann Bitbucket sinnvoll sein; für eine All-in-one-Plattform oft GitLab.
- GitLab CI/CD vs. Jenkins: Jenkins ist ein mächtiger, erweiterbarer Build-Server. GitLab CI/CD ist eng mit Repos und MRs verzahnt, einfacher zu starten und zu standardisieren. Jenkins lohnt, wenn hochgradige Plugin-Freiheit oder bestehende Jenkins-Know-how-Basis entscheidend ist.
- Container Registry vs. Docker Hub: Die GitLab-Registry liegt nah am Code und der Pipeline, ideal für private Projekte und interne Governance. Öffentliche Distribution und Community-Reichweite sind Stärken von Docker Hub.
Fazit & Empfehlung – Zusammenfassung
GitLab vereint, was Softwareteams täglich brauchen: Versionierung, Kollaboration, Automatisierung, Sicherheit und Releases. Die Nähe von Code, Pipeline und Produktion schafft Tempo und Klarheit – weniger Tool-Fragmentierung, mehr Durchsatz. Richtig eingeführt, stärkt GitLab die Qualität, verkürzt Feedbackschleifen und erleichtert Auditierbarkeit.
Für einen erfolgreichen Einsatz empfehlen wir:
- Früh eine klare Repo-, Branch- und Compliance-Strategie definieren.
- CI/CD-Standards als Templates bereitstellen; Security-Scans von Beginn an aktivieren.
- Runner skalierbar, isoliert und beobachtbar betreiben; Secrets sicher managen.
- Environments und Release-Checks konsequent nutzen; Artefakt- und Image-Lebenszyklen steuern.
- Teams befähigen – Schulung, Coaching, gemeinsame Praktiken. Tools folgen Prozessen, nicht umgekehrt.
Wenn Sie GitLab neu einführen, migrieren oder skalieren wollen, unterstützen wir Sie pragmatisch: mit erfahrenen Freelancer:innen für DevOps, Cloud, Security und Softwareentwicklung. So verbinden Sie starke Technologie mit gelebten Best Practices – und bringen Ihre Delivery auf das nächste Level.